Wissenswertes

über Wein und Rebsorten

Weinbeurteilung

Da jeder Mensch unterschiedliche Vorlieben und Geschmäcker hat, ist eine vollkommen objektive Beurteilung von Wein kaum möglich. Verschiedene Weinbewertungsverfahren wurden jedoch so standardisiert, dass durch die Beurteilung nach bestimmten Normen eine sehr hohe Objektivität bei der Qualitätsbeurteilung erlangt werden kann. Ziel der Weinbewertung ist es, dem Konsumenten im Dschungel des umfangreichen Wein-Angebots eine Hilfestellung zu geben.

Weinsensorik

Die Sensorik ist der Überbegriff für die Wahrnehmung mit den fünf Sinnen. Der Hörsinn dient der Kommunikation und dem Austausch von fachlichem Wissen. Der Seh-, Geruchs-, Geschmacks- und Tastsinn sind unverzichtbare Sinne für die Weinansprache. Die Sinne müssen bei jeder Verkostungsprobe aktiv sein, um alle Nuancen im Wein bewusst wahrnehmen zu können. Nachdem sich die Wichtigkeit der Sinne im Laufe der Evolution gewandelt hat, ist es heute unerlässlich diese wieder neu zu schulen und zu sensibilisieren.

Weinfehler

Weinfehler ist der Sammelbegriff für unerwünschte Geschmacks-, Geruchs­- oder optische Eindrücke im Wein. Eine Aufgabe der Sensorik ist es, solche Qualitätsmangel festzustellen und zu beschreiben. Die Ursachen für Weinfehler können bereits in der Vegetationsperiode auftreten, in der Beschaffenheit des Lesegutes zum Zeitpunkt der Ernte liegen oder während der Weinbereitung einschließlich Ausbau, Abfüllung und Lagerung auftreten. Niemand will sie, aber trotzdem treten sie gelegentlich auf. 

Weinansprache

Die Weinsprache, die Sprache der Winzer, Weinkritiker, Kellermeister, Sommeliers und Connaisseurs, bildet mit einer Vielzahl önologischer Fachbegriffe eine eigene Fachsprache. Die Fachbegriffe dienen in erster Linie der Charakterisierung und Bewertung von Weinen, umfassen aber auch die Bereiche Weinbau und Weinbereitung. 

Historische Entwicklungen

Nach dem Wein bereits um 8.000 v.Chr. in Kaukasien oder Mesopotamien angebaut worden war, wurden Reben um 3.000 v. Chr. in Ägypten und Phönizien heimisch. Um 2.000 v. Chr. erreichte der Weinbau Griechenland, etwa 1.000 Jahre später Italien, Sizilien und Nordafrika. In den darauf folgenden 500 Jahren zog der Weinbau nach Spanien, Portugal und Südfrankreich, mit den Römern dann weiter in seine noch heute gegebene Verbreitung in Europa.

Rebsorten

In Österreich sind 26 weiße und 14 rote Rebsorten für die Produktion von Qualitätswein oder Qualitätswein besonderer Reife und Leseart (Prädikatswein) sowie von Landwein zugelassen. Der Rotweinanteil hat sich in den letzten Jahrzehnten verdoppelt und macht derzeit ein Drittel der österreichischen Gesamtrebfläche von knapp 46.500 ha aus.

Autochthone Sorten

Als "autochthon" bezeichnet man Rebsorte, die nahezu ausschließlich in einem bestimmten Gebiet durch natürliche Kreuzungen oder Mutation entstanden sin dund dort auf einer relativ lange Geschichte zurückblichen können. Sie haben sich in der langen Entwicklungszeit gut auf die Standortverhältnisse eingestellt und erbringen meist nur unter diesen Bedingungen ihre beste Qualität. Heute werden autochthone Reben verstärkt als Ressourcen einer Region und Basis für Weine, die das Terroir unvewechselbar widerspeigeln, geschätzt.


WELSCHRIESLING

Liefert Weine mit höherem Säuregehalt und fruchtigem Bukett nach grünem Apfel und Zitrus. Während trockene Welschrieslinge sehr frische, kulinarische Weine sein können, zählen Prädikatsweine aus dieser Sorte zu den ganz großen Süßweinen der Welt. Beerenauslesen undTrockenbeerenauslesen sind goldgelb in der Farbe, am Gaumen mit einer feinen Honignote und im Bukett mit Aromen von exotischen Früchten und einer charakteristischen Säure.

RIESLING (Rheinriesling) 

In Spitzenjahren bringt der Riesling hohe Reife unterstütztvon einer komplexen Säurestruktur. Auf Urgesteinsböden entwickelt er eine markante, mineralische Würze. Jugendliche Rieslinge zeigen elegante Steinobstfrucht (Pfirsich, Marille) mit zitronig-frischen und exotischen Noten (Stachelbeere). Rieslinge entwickeln sich kontinuierlich und zeigen im "zweiten Leben" oft einen gewissen Petrolton. Das gilt speziell für Reserven im Spät- und Auslesebereich.

WEISSBURGUNDER (Pinot Blanc)

Nur in guten Lagen liefert die Sorte höchste Qualität. Junge Weine zeigen sich blumig mit pikanter Säure, gereifte Weine entwickeln einen Geschmack nach Brot und Nüssen. Der Weinausbau erfolgt langsam und die höchste Qualität wird erst nach längerer Flaschenreife erreicht. 

MÜLLER-THURGAU (Rivaner)

Die Sorte liefert frühreife, milde Weine mit leichtem Muskatgeschmack. Bei zu geringem Säuregehalt altern die Weine rasch. Prädikatsweine können ein sehr hohes Qualitätspotenzial erreichen. 

CHARDONNAY (Morillon)

Je nach Reife werden unreife, dünne und grasige, aber bei voller Reife sehr wuchtige Weine gewonnen. Der Weinausbau erfolgt in zwei Stilrichtungen - der klassische im Stahltank mit betonter Frucht und anregender Säure und andererseits, meist international üblich, mit biologischem Säureabbau und Reife im Barrique. Das wichtigste Merkmal eines großen Chardonnays ist seine Komplexität, die nur in besonderen Lagen mit kalkreichen Böden entsteht. 

SAUVIGNON BLANC 

Die weltweit verbreitete Sorte hat ein charakteristisches Bukett, welches bei Weinen aus nicht Vollreifen Trauben aufdringlich unreif, grasig sein kann - bei reifen Trauben entwickelt sich eine Aromavielfalt nach Schwarzen Johannisbeeren Stachelbeeren und tropischen Früchten. Die Weine entwickeln sich je nach Reifegrad von dezent bis hin zu sehr komplex, welche in Verbindung mit Barriqueausbau und biologischem Säureabbau ein großes Entwicklungspotenzial haben. Bei sehr reifem Traubenmaterial treten die vielfältigen Aromanuancen in den Hintergrund und ein kräftiger, würziger Wein entwickelt sich.

MUSKATELLER (Gelber-, Roter Muskateller)

Liefert Weine mit mehr oder weniger intensivem Muskatduft und -geschmack. Bei ungenügender Reife sind die Weine arm an Extrakt und daher dünn und säurebetont. Der Muskateller eignet sich besonders als Aperitif und zu Vorspeisen.

FRÜHROTER VELTLINER (Malvasier) 

Die früh trinkreifen, eher säurearmen Weine sind alkoholarm, haben meist ein herb aromatisches Bukett, das etwas an Blüten und Bittermandeln erinnert. 

MUSKAT-OTTONEL

Je nach Reife werden volle, milde Weine mit feinem Muskatgeschmack gewonnen. Bei hoher Reife werden milde, sehr geschmeidige Prädikatsweine vinifiziert, die sich ausgezeichnet zu Süßspeisen eignen. 

PINOT GRIS (Grauburgunder)

Liefert milde Qualitäts- und Prädikatsweine mit einem delikaten, unaufdringlichen Sortenbukett von großer Beständigkeit. Bei sehr früher Lese werden die Weine leicht und spritzig. Mit seiner Anfälligkeit gegen Botrytis, welche sich bei spätem Befall als Edelfäule entwickelt, zeigt der Graue Burgunder oft ein kräftiges, von der Botrytis geprägtes Aroma, mit typischem Honig Ton. Erreicht als Altwein hohe Qualität.

ZWEIGELT (Blauer Zweigelt, Rotburger)

Die Sorte liefert leicht violettfarbene Weine mit weichem Tannin. Bei hoher Reife entstehen vollmundige und langlebige Weine mit Sauerkirschenaromen. Hoch­wertige Weine werden auch im Barrique ausgebaut. 

BLAUFRÄNKISCH 

Das typische Bukett der spät reifenden Rebsorte wird von tiefgründiger Waldbeeren- oder Kirschfrucht geprägt und ist mit einer charakteristischen Säure versehen. Blaufränkisch kann große Weine mit dichter Struktur und markanten Tanninen hervorbringen, die in der Jugend oft ungestüm sind, bei genügender Reife aber samtige Facetten entwickeln. Kräftige Weine besitzen genügend Potenzial für längere Lagerung.

BLAUER PORTUGIESER

Bei höheren Erträgen entstehen einfache, neutrale und hell gefärbte Rotweine, die rasch reifen und frühzeitig altern. In guten Jahren und bei Ertragsbeschränkung kann der Blaue Portugieser kräftige und extraktreiche Rotweine hervorbringen. 

BLAUBURGER

Die Sorte ergibt einen Rotwein der sehr dunkel gefärbt und extraktreich ist. Die eher neutralen Weine haben zarte Beerenaromen, meist Holunder, am Gaumen sind sie samtig und harmonisch. 

ST. LAURENT

St. Laurent liefert dunkle, kräftige, fruchtig-säuerliche Rotweine mit Aromen nach Sauerkirsche. Sie sind von hoher Qualität und guter Lagerfähigkeit.

MERLOT

Nur bei hoher Reife und längerem Weinausbau zeigen die Weine viel Frucht und weiche Extraktsüße, dazu runde, harmonische Tannine. Weine mit hoher Reife besitzen gute Lagerfähigkeit. Wenn die Trauben nicht vollständig ausgereift sind, besteht die Gefahr, dass die Weine grasig grün wirken. 

PINOT NOIR (Blauburgunder, Spätburgunder)

Der Pinot Noir kann auf idealem Standort, bei hoher Reife und gekonnter Vinifikation hochwertige, lagerfähige Weine hervorbringen, auch wenn die sensible Sorte im Weingarten und im Keller für den Winzer eine Herausforderung darstellt. Charakteristisch ist eine nicht sehr dunkle Farbe. Der typische Duft ist dezent, mit einem Aromenspektrum, das von Erdbeere, Himbeere über Weichsein bis hin zu Dörrpflaumen reicht. 

CABERNET SAUVIGNON 

Als Jungwein ist der Wein fruchtig, rau und gerbstoffbetont mit kräftigem Bukett. Ein guter Cabernet Sauvignon gewinnt im Laufe seiner Reifung zunehmend an feinen Röstaromen, Aromen von schwarzen Johannisbeeren, off auch an Lakritze und grüne Paprika erinnernd. Als spätreifende Sorte muss die Sorte in warmen Lagen gepflanzt werden, damit die Weine nicht grasig oder nach grünem Pfeffer schmecken. Die Weine benötigen eine längere Entwicklung, um den Gerbstoff reifen zu lassen. Erst nach längerer Lagerung erreicht der Wein seinen Höhepunkt. Der Einsatz des kleinen Holzfasses ist fast obligat, der Sortentypus wird damit ergänzt. 

SYRAH

Ergibt bei niedrigen Erträgen und voller physiologischer Reife in sehr guten Lagen, tiefrote, tanninreiche Weine mit Duft nach Veilchen und Reseda. Der Wein braucht lange für seine Entwicklung und erst eine längere Lagerzeit ergibt hohe Qualitäten!


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